Detaillierte Beschreibung der Transalp Radtour 2005
Freitag,
15.07.2005
Wir begannen unsere
Fahrradreise mit der DB ab Bebra um 23:01 Uhr mit UEx1195 im
Urlaubsnachtexpress mit Liegewagen (78,75 € + 10,-€ Fahrrad pro Person).
Samstag, 16.07.2005
Nach der Ankunft in Venedig (um
13:00 Uhr) haben wir bei unserem zweistündigen Stadtrundgang viel gesehen und
erlebt. Wir schoben die Fahrräder am Canale Grande entlang, vorbei an
zahlreichen Palästen, wir besichtigten den Markusplatz, an dessen Ostseite sich
die fünfkuppelige Markuskirche erhebt und bewunderten die Architektur der
zahlreichen Brücken. Am Ende unseres Stadtrundgangs waren wir allerdings froh,
dass wir nun wieder auf den Fahrrädern Richtung Festland fahren konnten, denn
das Tragen der Fahrräder über die ca. 20 Brücken war doch recht anstrengend.
Wir fuhren dann auf dem Damm
nach Marghera, danach weiter über Mirano, Santa Maria, San Giro, Piazzola und
Camisano nach Vicenza. Am Ende des Tages waren wir 77,3 km und 60 Hm
gefahren mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit (AV) von 22,4 km/h. Die
gesamte Fahrzeit (Fz) betrug 5 h,20 min. Übernachtung im Hotel Mary 35,-€
ÜF
Das Abendessen nahmen wir in
einer urigen italienischen Schenke ein.
Sonntag, 17.07.2005
Der Sonntag begann mit einer
Stadtrundfahrt durch Vicenza, u. a. über die eindrucksvolle Piazza mit der
Basilika. Danach ging es weiter auf wenig befahrenen Nebenstraßen durch
manchmal leicht hügeliges Gelände über Lonigo, San Bonifacio, Belfiore und
San Giovanni, nach Verona (68 km; AV 20,0 km/h; Fz 3h,30min; 36°C). In Verona
machten wir einen Stadtrundgang und besichtigten die ca. 2000 Jahre alte römische
Arena (nach Spielplan wird abends Verdis Aida aufgeführt). Danach fuhren wir
zum Markt- und Domplatz, hier legten wir eine Kaffeepause ein. Anschließend
radelten wir an der Etsch entlang, durch die kleinen Städtchen Pescantina,
Bussolengo, Lazise am Gardasee und weiter bis Garda. Am Ende des Tages
waren wir 105,4 km und 270 Hm gefahren mit einer durchschnittlichen
Geschwindigkeit (AV) von 19,7 km/h. Die gesamte Fahrzeit (Fz) betrug 5 h,20 min.
Insgesamt waren wir 9 Stunden unterwegs bei 38°C. Übernachtung im Hotel Garni
Olivia 39,-€ ÜF. Das Abendessen nahmen wir in einer Pizzeria in der Altstadt
ein. Anschließend bummelten wir an der hübschen Uferpromenade.
Am Montag Morgen fuhren wir
weiter auf der Uferstraße am Gardasee entlang über Malcesine, bis Torbole
(41,5 km; AV 20,2 km/h; 32°C), hier verließen wir den Gardasee (85 NN) und
radelten über eine lang gezogene Rampe auf der Autostraße über Nago (217 NN)
und Mori nach Rovereto. Jetzt ging es weiter auf dem Etschradweg bis Caliano (69
km; AV 18,4 km/h; Fz 3¾ h; 40°C). Hier legten wir unsere Mittagspause ein. Es
gab Spaghetti mit Tomatensoße, Wein und Mineralwasser. Anschließend radelten
wir weiter nach Trient, (85 km; AV 18,4 km/h; Fz 4½ h). Nach einem Cappuccino
am Domplatz fuhren wir (ein Gewitter am Himmel zog vor uns her) nach Mezzocorona.
Am Ende des Tages waren wir 112,4 km und 480 Hm gefahren mit einer
durchschnittlichen Geschwindigkeit (AV) von 19,0 km/h. Die gesamte Fahrzeit (Fz)
betrug 6 h. Insgesamt waren wir 9 Stunden unterwegs. Übernachtung im Hotel
Drago 37,50 € ÜF. Nach dem Abendessen im Hotel unternahmen wir einen Rundgang
im Ort. In der Nacht entlud sich ein starkes Gewitter.
Dienstag, 19.07.2005
Heute fuhren wir auf
Wirtschaftswegen und Nebenstraßen vorbei an den Obstplantagen im Bereich der Südtiroler
Weinstraße. Über Rovere della Luna, Tramin, Kalterer See, Kaltern, und Eppan
gelangten wir in das deutschsprachige Südtirol (34 km; AV 16,4 km/h; Fz 2 h;).
Nach der Mittagspause, umfuhren wir Bozen, und radelten wieder auf dem
Etschradweg über Andrian, Nals, Lana und Meran, zum Hotel Eichenhof in Dorf
Tirol (70,6 km; AV 17,6 km/h; Fz 4 h; 29°C;). Hier nahmen wir eine Vesper ein.
Nach der Reparatur eines platten Hinterrades ging es weiter über Meran in den
Vintschgau und über Algund und Töll nach Naturns. Am Ende des Tages
waren wir 90,3 km und 951 Hm gefahren mit einer durchschnittlichen
Geschwindigkeit (AV) von 16,6 km/h. Die gesamte Fahrzeit (Fz) betrug 5 h,30 min.
Insgesamt waren wir 9 Stunden unterwegs. Übernachtung im Gästehaus Gamper
30,-€ ÜF. Nach dem Abendessen gingen wir noch im Ort spazieren.
Mittwoch, 20.07.2005
Heute ging es durch den
Vinschgau auf dem Etschradweg an endlosen Trauben- und Apfelplantagen vorbei über
Kastelbell und Laas nach Glurns 908 NN (46,2 km; AV 16,0 km/h; 3 h; 28°C; 530
Hm). Nach der Mittagspause radelten wir auf einem teilweise stark ansteigenden
Radweg (6-17%) hinauf zum Rechenpass. Am Kirchturm des im Reschensee versunkenen
Ortes Alt-Graun (1501 NN) legten wir eine Kaffeepause ein. (60,3 km; AV 13,3
km/h; 4½ Std. uw 6½ Std; 1127 Hm; 24°C). Danach ging es weiter am Ufer des
Reschensees nach Reschen. Bei starkem Gegenwind fuhren wir den Pass hinunter über
die Grenze I/A bis Nauders. Am Ende des Tages waren wir 76,3 km und 1163
Hm gefahren mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit (AV) von 13,8 km/h. Die
gesamte Fahrzeit (Fz) betrug 5 h,30 min. Insgesamt waren wir 9 Stunden
unterwegs. Übernachtung in der Pension Collina 26,-€ ÜF
Donnerstag, 21.07.2005
In der Nacht regnete es. Beim
Start um 9:00 Uhr zeigte unser Thermometer 14°C an. Wir radelten über eine
mittelschwere Anhöhe (ca. 2 km) und eine länger Abfahrt mit 11 Kehren in den
Schweizer Ort Martina im Inntal. Weiter ging es auf dem Innradweg über den
Finstermünzpass nach Pfunds und Ried bis Landeck (52,5 km; AV 18,8 km/h; 2¾ h;
25°C); hier legten wir eine Mittagspause ein. Danach radelten wir weiter auf
dem Innradweg und dem ausgeschilderten Radweg „Via Claudia-Augusta” bis Imst.
Hier verließen wir das Inntal und fuhren in Richtung Fernpass bis Nassereith.
Am Ende des Tages waren wir
90,5 km und 626 Hm gefahren mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit (AV)
von 17,8 km/h. Die gesamte Fahrzeit (Fz) betrug 5 h. Insgesamt waren wir 7,5
Stunden unterwegs. Übernachtung in einer Privatpension 18,-€ ÜF
Freitag, 22.07.2005
Heute starteten wir zur letzten
Etappe. Wir fuhren auf der sehr stark befahren Fernstraße ca. 9 km mit einer
Steigung bis 9% zum Fernpass hinauf. Der parallel verlaufende alte Römerweg ist
in diesem Abschnitt sehr schlecht ausgebaut und für Fahrräder mit Gepäck
nicht geeignet. Danach gab es eine erholsame Abfahrt auf dem Radweg über
Lermoos nach Ehrwald. Nach einem zweiten Frühstück radelten wir weiter,
teilweise an der Loisach entlang, über Grainau nach Garmisch-Partenkirchen,
dem Ziel unserer Reise. Am Ende des Tages waren wir 48 km und 390 Hm gefahren
mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit (AV) von 17,8 km/h. Die gesamte
Fahrzeit (Fz) betrug 2 h,30 min. Insgesamt waren wir 4 Stunden unterwegs. Übernachtung
im Hotel Maier Garni 35,-€ ÜF. Am Nachmittag sahen wir uns die Stadt an,
wanderten dann zum Olympia Skistadion und weiter in die Partnachklamm.
Samstag, 23.07.05
Heute fuhren wir mit dem Zug
von Garmisch-Partenkirchen um 09:05 Uhr zurück nach Bebra. Mit dem „Schönen-Wochenende-Ticket”
kostete die Rückfahrt nur 10,50-€ pro Person.
Zusammenfassung:
Die Alpenüberquerung war
wieder mal eine sportliche Herausforderung und ein tolles Reiseerlebnis. Wir
radelten durch attraktive Landschaften, sehenswerte Städte und kleine
Ortschaften, vorbei an vielen Burgen Schlössern und Ruinen, durch zahlreiche
Obst- und Weingärten Südtirols.
Wir fuhren entlang der Etsch
und dem Inn auf gut ausgebauten Rad-, Forst, und Wirtschaftswegen sowie kleinen
Nebenstraßen. Bei kurzen Verbindungsstücken, am Gardasee und beim Aufstieg zum
Fernpass mussten wir auch auf stärker befahrene Hauptstraßen ausweichen.
Die Streckenabschnitte waren
flach bis leicht hügelig und teilweise stark ansteigend bei der Überquerung
der drei Pässe.
Ein Teil der Route verlief auf
der Via Claudia Augusta, einer alten römischen Handelsstraße. Angelegt 47 n.
Chr. unter Kaiser Augustus von dessen Sohn Drusus und Enkel Claudius als
Handels- und Reiseroute zwischen Augsburg und Venedig.
Insgesamt sind wir 600 km
geradelt, bei einer Durchschnittgeschwindigkeit (AV) von 18,16 km/h, haben ca.
4000 Höhenmeter überwunden und ca. 35 Std. im Sattel gesessen. Da die Radtour
durch entsprechendes Training gut vorbereite war, gab es bei der Tour auch
keinerlei Probleme.