Detaillierte Beschreibung der Radtouren um Bamberg vom 31.08. bis 05.09.2002


1. Tag: Anreise nach Bamberg und Zimmerbelegung im Hotel Hospiz, Promenadestrasse.
Mittags dann Start zur kleinen Stadtrundfahrt und in die Umgebung von Bamberg. Fahrt über Pettstadt, Frensdorf, Oberharnsbach, Pommersfelden, Röbersdorf, Erlach, Pettstadt und Bug zurück nach Bamberg. Länge: 63 km, 275 Höhenmeter
Sehenswertes unterwegs:.
Bamberg: Stadt in Bayern, bedeutendste Stadt Oberfrankens, alte fränkische Kaiser- und Bischofsstadt. Bamberg liegt im Westen einer Talweitung der hier in zwei Arme geteilten Regnitz. Die Industrieproduktion der Stadt umfasst u.a. elektrotechnische Geräte, Bekleidung und Lederwaren. Der linke Flussarm der Regnitz trennt die mittelalterliche Bürgerstadt von der Bischofsstadt auf dem Domberg. Zentraler Bau der Bischofsstadt ist der Bamberger Dom, eines der außergewöhnlichsten Denkmäler deutscher romanischer und spätgotischer Baukunst. Er wurde im 13. Jahrhundert auf den Grundmauern einer Basilika errichtet, die Heinrich II. 1002 erbauen ließ. Das Gotteshaus
ist geschmückt mit bedeutenden Plastiken, darunter das berühmte, in einen Chorpfeiler integrierte Standbild des Bamberger Reiters (um 1240; Künstler unbekannt). Des Weiteren beherbergt der Dom mit der letzten Ruhestätte Klemens II. (gestorben 1047), das einzige Papstgrab nördlich der Alpen und den Sarkophag Heinrichs II., den Tilman Riemenschneider 1513 fertig stellte. Neben den Sakralbauten ist Bamberg berühmt für das zum Teil erhalten gebliebene mittelalterliche Stadtbild der Bürgerstadt, die sich seit dem 12. Jahrhundert auf der Insel zwischen den beiden Regnitzarmen entwickelte. Sehenswürdigkeiten der Bürgerstadt sind das Alte Rathaus, das Wasserschloss
Geyerswörth und Klein Venedig, eine Siedlung alter Fischerhäuser. Erstmals erwähnt wird Bamberg 902 als Sitz des Geschlechts der Babenberger. Nach der Jahrtausendwende machte Kaiser Heinrich II. die Stadt zur Kaiserpfalz und gründete hier ein Bistum. 1802 wurde das Bistum zum Erzbistum erhoben. Vom 13. Jahrhundert bis 1801 wurde Bamberg von Fürstbischöfen regiert. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 70000. Pommersfelden: Schloss Weissenstein, prunkvolles Barockschloss mit sehenswertem Treppenhaus.

2. Tag: Wir radeln durch den Steigerwald über Stegaurach, Oberaurach, Unterschleichach, Fabrikschleichach, Eschenau, Steinsfeld nach Hassfurt. Auf dem Maintal-Radweg geht es dann erholsam über Zeil und Eltmann zurück nach Bamberg. Länge: 90 km, 605 Höhenmeter
Sehenswertes unterwegs:
Hassfurt: Wir durchradeln hier den mittelalterlichen Stadtkern. Das Städtchen besitzt noch Reste der Stadtmauer, drei Tore, ein schönes Rathaus von 1521, Fachwerkhäuser und zwei gotische Kirchen. Die kath. Pfarrkirche (14. Jh.) wurde im 17. Jh. barockisiert und im 19. Jh. regotisiert. Wertvollster Besitz ist eine Figur Johannes des Täufers von Tilman Riemenschneider. Außerhalb der Stadtmauern wurde im 15. Jh. die Ritterkapelle erbaut. Mit ihren 248 Wappenschildern gilt sie als steinernes Lesebuch der Wappenkunde. Zeil am Main: Das malerische Stadtbild wird im wesentlichen durch die herrlichen Fachwerkhäuser bestimmt. Das Rathaus entstand 1540, das ehem. Zehnthaus im 18. Jh. Sehenswert sind auch die Pfarrkirche St. Michael mit Barockausstattung und spätgotischen Figuren. Die Burgruine Schmachtenberg wurde 1552 zerstört. Von der seit dem 13. Jh. nachweisbaren Burg stehen noch Teile der Ringmauern und zwei Rundtürme. Knetzgau: Herrliche Rundblicke hat man vom Großen Knetzberg, vom Schloßberg und dem Zabelstein, der höchsten Erhebung des Steigerwaldes, wo noch Reste der alten Raubritterburg zu sehen sind. Maria Limbach: Die Pfarr- und Wallfahrtskirche ist eines der letzten Werke Balthasar Neumanns (1751 bis 1755). Sehr schön ist die schlichte Ausschmückung des barocken Innenraums. Der mächtige Hochaltar beherbergt das Gnadenbild aus der Zeit um 1500. Eltmann: Ist das nördliche Tor zum Steigerwald. Pfarrkirche, ein Neubau von 1835/37. Der Turmunterbau mit gotischen Teilen und Wandgemälden ist noch aus dem 13. Jh. 1768 entstand die Kreuzkapelle auf dem Friedhof. Dieser wurde 1668 angelegt und beherbergt Steinfiguren aus gotischer Zeit. Eltmann hat fünf(!) Brauereien und wird deshalb die Stadt des Gerstensaftes genannt.  

3. Tag: Zunächst fahren wir mit dem Zug von Bamberg nach Kulmbach und weiter auf dem Rotmain-Radweg nach Bayreuth. Auf dem Hochweg Fränkische Schweiz geht es dann über Mistelgau, Plankenfels, Hollfeld, Drosedorf und Litzendorf zurück nach Bamberg.  Länge: 104 km, 820 Höhenmeter
Sehenswertes unterwegs:
Kulmbach: Die alte „Bierstadt" am Weißen Main hat sich ihren Altstadtcharakter im Kern erhalten können. Mauern, Türme und Fachwerkhäuser zieren diesen Bereich. Die ev. Stadtpfarrkirche ist ein spätgotischer Neubau (1439) mit imposantem Barockaltar von 1650/53. Vom schönen Kirchplatz hat man den besten Blick zur Plassenburg, der mächtigen Feste über der Stadt. Bekanntester Teil der Burg ist der Schöne Hof, einer der schönsten Innenhöfe der Renaissance. Die herrlichen Flachreliefs breiten sich über alle Flächen der Arkadengeschosse aus und erzählen die Geschichte der hohenzollerschen Familie. In der Festung befinden sich bedeutende Museen: das
Landschaftsmuseum Obermain, die Staatsgalerie Plassenburg und das Deutsche Zinnfigurenmuseum. Bayreuth: Als Stadt der Wagner-Festspiele ist Bayreuth weltbekannt. Aber es ist mehr als 600 Jahre älter als Richard Wagner, und es gibt noch ein anderes Bayreuth. Es ist das der Kunstbauwerke aus Barock und Rokoko, die verträumte Kleinstadt des Jean Paul, der hier lebte und begraben ist, und auch die auf 70 000 Einwohner angewachsene  Industriestadt. Die ev. Pfarrkirche bietet ein schönes Außenbild mit ihren gotischen Türmen. Im Zentrum, zwischen Bürgerhäusern eingepfercht, steht das Markgräfliche Opernhaus, eines der kostbarsten Denkmäler des deutschen Theaterbarocks (1745-1748), an der Maximilianstraße das Alte Schloss mit dem achteckigen Schlossturm, einem Wahrzeichen Bayreuths. Friedrichstraße 5 ist das Wohnhaus des Dichters Jean Paul (1763 bis 1825). In der Ludwigstraße findet man das Neue Schloss (1753-1759 erbaut) mit Gemäldesammlung, Stadtmuseum und Richard-Wagner-Gedenkstätte. Nahebei liegt das Jean-Paul-Museum, dahinter der Hofgarten und der Zoo. Haus Wahnfried in der Richard-Wagner-Straße 48 (Museum) wurde 1873 erbaut, dahinter das Grab Wagners und seiner Frau Cosima. Östlich der einstigen Stadtmauern liegt Schloss Eremitage, zwei Schlösser, künstliche Teiche, ein römisches Ruinentheater und ein herrlicher englischer Park. Nördlich vor der Stadt steht auf einer Anhöhe das Richard-Wagner-Festspielhaus.

4. Tag: Zunächst auf dem Maintal-Radweg geht es über Hallstadt, Baunach bis Rattelsdorf. Dort weiter auf dem Rodach-Itzgrund-Radweg über Lahm, Großheirath nach Coburg, Rückfahrt über Grub a. Forst, Lichtenfels Staffelstein auf dem Maintal-Radweg zurück nach Bamberg. Länge: 121 km, 670 Höhenmeter
Sehenswertes unterwegs:
Coburg: Neben Papier-, Holz- und Bekleidungsindustrie sowie Maschinenbau ist vor allem der Fremdenverkehr wirtschaftlich bedeutsam. 1056 erstmals urkundlich belegt, wurde Coburg 1231 Stadt. 1347 kam sie unter die Herrschaft des Markgrafen von Meißen und wurde nach 1543 Residenz. Ein Volksentscheid brachte Coburg ab 1920 zu Bayern. Markantestes Baudenkmal ist die Veste Coburg, eine ehemals mittelalterliche Ringburg auf einer Bergnase, die im 16. und 17. Jahrhundert zur Landesfestung ausgebaut wurde. Sie beheimatet heute verschiedene Kunstsammlungen. Das Renaissanceschloss (1543) wurde im 17. Jahrhundert teilweise neu erbaut. Die Einwohnerzahl beträgt etwa 44000.  Lichtenfels: Am Nordhang des Burgberges liegt das  behäbige Schloss Kastenboden aus dem Jahr 1555. In der Altstadt haben sich zwei stattliche Tortürme (15./16.Jh.) erhalten. Staffelstein: Ist die Geburtsstadt des Rechenmeisters Adam Riese. Das Rathaus des 17. Jh. mit reich geschnitztem Fachwerk, drei Portalen an der Hauptfront, einem hohen Satteldach und einem zierlichen Dachreiter, ist eines der schönsten in Franken. Das Rathaus beherbergt das Heimatmuseum. Die Stadt wird überragt vom Staffelberg, der durch Scheffels Wanderlied „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein" berühmt wurde.

5. Tag: Heute radeln wir auf dem Regnitz- und Aischtalradweg über Hirschaid und Hallerndorf nach Höchstadt. Von dort geht es über Weisendorf nach Herzogenaurach, weiter Richtung Erlangen und dann am Main-Donau-Kanal entlang über Forchheim zurück nach Bamberg. Länge: 110 km, 300 Höhenmeter
Sehenswertes unterwegs:
Herzogenaurach: Sitz der Sportartikelhersteller Puma und Adidas, Möglichkeit zum Einkauf. Erlangen: Barocke Residenz- und Universitätsstadt. Marktplatz mit Palais Stutterheim (1728) und Markgräflichem Schloss (1700). Dort Sitz der Friedrich-Alexander Universität mit botanischem Garten, Orangerie und Schlossgarten. Sehenswert auch der Theaterplatz und Altstädter Kirchenplatz
mit Altem Rathaus. Forchheim: Hier war einst die karolingische Pfalz und eine wichtige Festung des Bistums Bamberg. Die erhaltenen Bollwerke und Wälle lassen noch die Wehrhaftigkeit erkennen. Sehr schön ist das Nürnberger Tor mit seinem Renaissancegiebel. Das Rathaus am malerischen Marktplatz ist eines der schönsten Fachwerkrathäuser Deutschlands (1491). 1535 wurde der schlichte
Giebelbau um den stattlichen Magistratsbau mit schönem Fachwerk erweitert. Die barocke Kuppelhaube der Pfarrkirche überschaut den Markt. Wertvollstes Stück der mittelalterlichen Ausstattung ist das um 1520 entstandene Holzrelief „Abschied Christi von Maria". Einen äußerst malerischen Eindruck macht die Pfalz. An den mächtigen, massiven Palas des 14. Jh., dessen Obergeschoss mit gotischen Fresken ausgemalt ist, schließen zwei Fachwerkflügel des 16. Jh. an. Ein Wassergraben, starke Mauern und ein Torturm mit Zugbrücke schützten die Bischofsburg. Heute befindet sich im Inneren das sehenswerte Pfalzmuseum. 


6. Tag:  Rückreise nach dem Frühstück

Zusammengestellt von Heinz und Wolfgang Fehling, September 2002